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Ride4Fun 2015

Ride4fun 2015 vom 01.08. - 07.08.2015:

Bericht von Martin:

Anfahrt (Sa., 1.8.)

  • Strecke: Innsbruck - Brennero - Brixen - Bozen; ca 140km

  • Jörn, Martin

Quasi aus dem Stand aus dem Innsbrucker Tal hoch mit einer kurzen ;-) Renneinlage mit einem Trecker nach Igls. Dann auf der alten Römerstraße / Brenner Radwanderweg Richtung Mattrei. Von dort auf die Bundesstraße 182 und an der Sill entlang nach Brennero, ab und an Nieselregen. Kurz vor einem am Ortseingang liegenden Radladen Manteldefekt bei Jörn. Leckere Jause in der Ortsmitte. Dann Abfahrt auf dem phantastisch ausgebauten Eisacktalradweg mit Zusatzschleife durchs Pflerschtal nach Sterzing. Wellig in unmittelbarer Nähe zur kaum hörbaren Autobahn nach Brixen; vor Franzenfeste Radweg gesperrt - nicht für uns ;-) - wir mussten dann aber doch den größten Teil schieben. Nach einem Latte Macchiato in Brixen rasante Abfahrt mit Italienischer Begleitung im immer stärker werdenden Regen nach Bozen.

So., 2.8.: Mendelpass


Am Sonntag gleich das erste Highlight, der
Mendelpass. Nachdem wir uns in Eppan noch kurz orientieren und die vorgefahrenen Manfred & Hermann "einfangen" müssen, geht es auf die SS42.

Diese steigt stetig, nach einiger Zeit ergeben sich grandiose Ausblicke zurück nach Bozen bzw zum Kalterer See. Es sind einige, auch sehr fixe Radfahrer unterwegs, der restliche Verkehr hält in Grenzen. Als Werner oben ankommt verkündet er, keinen Meter mehr fahren zu wollen und wir kehren bei einem recht einfachen Imbiss ein. Danach ging es zur Abfahrt, um anschließend das Gampenjoch in Angriff zu nehmen. Über Ruffre und Fondo auf das etwas unspektakuläre Gampenjoch. Umso spektakulärer dann die Abfahrt, mit WoMo-Überholung (Manfred); kurzer Zwischenstopp nach 2/3 in Terlan, dann ganz ins Tal nach Lana. Auf dem Etschradweg wieder zurück nach Bozen. Dort lassen wir uns durch den gut ausgebauten innerstädtischen Teil des Radwegs zu einem Umweg verleiten, so dass am Ende ca. 130 km auf dem Tacho stehen.

 

Mo., 3.8.: Reschenpass

In "großer" Besetzung, allerdings ohne Werner, der seinem Trainingsstand Tribut zollen muss, geht es nach Meran mit dem Zug, wo Willi schon wartet.
Aus Meran heraus "gewinnt" man schnell auf einem schlängelnden Radweg durch Apfelplantagen an Höhe, bis der
erreicht wird. An der Etsch entlang über Naturns, Latsch, Schlanders, Laas, Eyrs nach Prad. Hier teilt sich die Gruppe in eine "zügige" Hälfte Richtung Reschenpass, eine "entspannte" mit dem Ziel Mals. Auch an diesem Tag gibt es tolle Panoramen zu bestaunen, etwa "Radfahrer vor der schneeweißen Abtei Marienberg" in Burgeis, das Türkisblau von Haider- und Reschensee, die Berge im Hintergrund. In Reschen wird Jörn eingesammelt und dann donnern wir zurück nach Prad,. Dort angekommen stellt sich die Frage nach dem Rückweg - ganz nach Bozen zurück sind >80km und es ist schon 5 ... also zum Zug nach Laas, wo wir mit dem merkwürdigen Tarifsystem der SAD (Servizio Autobus Dolomiti; ÖPNV in Südtirol) konfrontiert werden - €38 für 3 Personen, wie geht das denn?? Die Frage nach Meran oder ganz nach Bozen war vorher entschieden ;-) also geht's in Meran unter mehr oder weniger starkem Protest nochmal auf's Rad. Am Ende stehen bei Erik ziemlich genau 160km und 1600hm auf dem Tacho.

Di., 4.8.: Mezzocorona, Andalo, (Molveno See) bzw Meran


Ein kurzes Stück nach Süden bis Aurer (Ora) mit dem Zug, bald sind wir auf dem Track nach Süden. Bekannte Namen (Tramin, Kurtatsch). Hinter Mezzolombardo dann nach Westen in ein tolles Seitental, schroffe Felswände rechts und links. Dann geht es endlich aufwärts, Richtung Andalo. Pause in Spormaggiore im Schatten, dann weiter. In Andalo entscheiden wir uns gegen den Abstecher an den Molveno See und treten stattdessen den Rückweg an. Es folgt eine Abfahrt zum Genießen, der phantastische Ausblick auf die Etsch im Tal nach Süden fliegt leider im Sekundenbruchteil vorbei. Im Tal sind es inzwischen über 35°. Mit lockerem 30er Schnitt rollen wir zurück nach Bozen und stehen nach 120km diesmal ohne großen Umweg am Hotel.

Mi., 5.8.: Sella Ronda bzw Kalterer See


Der Track für die Sella Runde geht ab Wolkenstein, dankenswert lösen Erik und Hartmut das Transportproblem mit ihren Autos.

Verladen am Hotel und Parkplatzsuche dauern etwas länger, so dass wir erst gegen 11 etwas oberhalb von Wolkenstein loskommen. Nach kurzer Zeit fädeln wir - im Uhrzeigersinn - in die Sella Ronda ein, als erstes wartet das Grödner Joch mit moderaten Steigungswerten und tollen Ausblicken. Wir verabreden eine Pause auf dem Campolongo und rauschen in's Tal nach Corvara, vorbei an einem tollen Rennrad aus Holz. Der Campolongo zieht sich etwas mehr, etwa genauso wie der Service im Pass-Restaurant.

Als nächstes wartet das Revier des Fausto Coppi, der Pass Pordoi. Bei deutlich freundlicherem Service lassen wir uns oben "Torta Frutti di Bosco con panna" schmecken. Durch schiere Gebirgsmassive geht es hinauf zum Sellajoch. Werner schwärmt von früheren Touren, bei denen das Sella Massiv von der Abendsonne angestrahlt wird -es ist auch so beeindruckend.

Gruppe
Jörn und Martin verabreden, mit dem Rad zurück nach Bozen zu fahren, ganz entspannt, da ja prinzipiell bergab... Also, ab hinunter Richtung Wolkenstein; Hartmut und Werner düsen im Geschwindigkeitsrausch am Parkplatz vorbei und müssen deutlich tiefer von Erik eingefangen werden. Jörn und Martin „verlieren“ bis Wolkenstein sehr viele Höhenmeter, und stellen fest, dass auf der gewählten Nebenstrecke über Kastelruth noch mal ein knackiger Anstieg über den
Panider Sattel auf uns wartet. Die Quäldich-Beschreibung bzgl der Abfahrt ("die folgende Abfahrt ist sehr zu empfehlen. Eine perfekt ausgebaute Straße, gesäumt von Wiesen und Hügeln, führt durch geschmeidige Kurven hinab, die die Strecke zum absoluten Genuss werden lassen") können wir absolut bestätigen!
Am Ausgang von Kastelruth entscheiden wir uns für die angenehmere Variante über Waidbruch . Der rasanten Abfahrt ins Tal folgt also wieder ein Stück auf dem Eisacktalradweg, inzwischen kommen wir ohne Umwege wieder ins Hotel. Der längere Rückweg führt dazu, dass auch diesmal wieder 120km auf dem Tacho stehen.
Das Alternativprogramm für diesen Tag war eine Runde zum Kalterer See.

Do., 6.8.: Stilfser Joch (bzw Reschenpass)

Die "Königin der Passstraßen“ (quaeldich.de) steht auf dem Programm. Erik stellt wiederum sein Auto für einen Mitfahrer zur Verfügung, Jörn und Martin nehmen den Zug nach Eyrs. Von hier sind es nur ein paar km nach Prad, wo wir uns treffen wollen, genau das richtige zum Einrollen. Dann also nach Südwesten, um 11:08 stelle ich am Ortsausgang den Tacho auf 0. Die Beschreibungen haben (für mich) nicht untertrieben, und die Beschreibung der Westanfahrt können wir später gut nachvollziehen - die größere Anstrengung bei Kehre 34, die phänomenalen Ausblicke auf die umliegenden Berge und die vor einem liegenden Kehren. Es gibt viele nette Begegnungen, etwa die beiden Oldies aus Leeds (der eine im gelben Trikot), oder die Mountainbiker aus Esslingen, die mir erstaunt hinterher rufen ("Des isch 'n Bremer!"), und skurrile, wie der Maseratifahrer, der seine Edelkutsche mehr als einmal abwürgt, oder der ungarische Lieferwagen, der in den Kehren zurücksetzen muss.

Manfred

Über den Umbraipass rauschen wir auf einer in weiten Teilen neu asphaltierten Straße ins Münstertal. Hier befinden wir uns kurzzeitig in der Schweiz, aber die Grenzbeamten sind an uns nicht interessiert. Über Glurns schließt sich diese sehr schöne Runde, und müde aber voller herrlicher Eindrücke wird der jeweilige Rückweg angetreten.

Willi und Hermann fahren als Alternative zum Reschenpass und bestätigen die gute Qualität des dorthin führenden Radwegs.

Fr., 7.8.: Jaufenpass

  • Strecke

  • Erik, Harmut mit seiner Frau Helga, Hermann, Manfred, Martin, Werner, Willi

Für unsere Abschlussfahrt hatte sich der Jaufenpass ab Sterzing ergeben, da dieses Ziel bzgl Abkürzungs- oder Erweiterungsmöglichkeiten besonders flexibel schien. Um dorthin zu kommen, stehen wir um kurz vor 9 in Bozen am Bahnhof. Leider ist der Andrang hier so groß, dass wir 2 Züge fahren lassen müssen. Kurz nach 10 sitzen wir dann endlich doch alle im Zug nach Norden.

Wie vorher besprochen steigen Erik und ich ca 20km vor Sterzing in Franzensfeste (Fortezza) aus.
Endlich rollen! Die eine oder andere Welle hat der Radweg durchaus und es geht generell sanft bergauf , aber wir sind froh, endlich draußen zu sein. Gegen 11:45 erreichen auch wir den Beginn des Jaufenpasses. Der Anstieg führt ordentlich aus dem Tal heraus, rechts schöne Einblicke ins
Ridnauntal.

Am Jaufenhaus ist die gesamte Gruppe wieder vereint. Hermann hat somit sowohl am ersten als auch letzten Tag einen Pass gemeistert, Werner zusätzlich sogar die Sella-Ronda, was mir allerhöchsten Respekt abnötigt.

Trotz der Warnungen vor den Tunneln auf der Strecke hatte ich mir vorgenommen, über das Penserjoch und dann durch das Sarntal zurückzufahren, also mache ich mich dann direkt auf den Weg. Die Abfahrt zurück nach Sterzing ist recht angenehm, kurz nach 3 nehme ich den Aufstieg in Angriff. Stetig aufwärts, vorbei an dem beliebten Fotomotiv des gespaltenen Obelisken, mit schönem Ausblick über Sterzing. Weiter geht's, nach 7-8 km spüre ich die ersten Regentropfen... gegen 16 Uhr halte ich bei ca km 10 / 1600m. Der Regen wählt, trotzdem ich Schutz unter Bäumen gesucht habe, ständig Optionen auf dem Garmin Touchscreen aus. Bis zum Pass sind es noch 6 km, aber insbesondere die nachfolgende 50 km Abfahrt auf regennasser Straße erscheint mir sowohl wenig ansprechend als auch wenig verantwortlich. Als der Regen auch nach 10min keine Anzeichen macht, nachzulassen, und ich zu frieren beginne, drehe ich um. Bereits nach 1-2 km ist die Straße wieder trocken, gegen halb 5 bin ich südlich von Sterzing auf dem Radweg, und - besonders schön - in Franzensfeste "erwische" ich den Zug, den die restliche Gruppe nach einer vorsichtigen Abfahrt in Sterzing genommen hat.

So können wir am Abend im Batzenhäusl ein fast komplett positives Fazit dieser tollen Radsportwoche in Südtirol ziehen.

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